Birte Heimberg (3.v.r.) und Lüder Kath (l.) informierten bei der Radtour auch über neuralgische Punkte in der Stadt Foto: tw
CUXHAVEN tw ∙ Wo gibt es knifflige Verkehrssituationen? Wie verhalte ich mich dann als Radfahrer richtig? Und wie sichere ich mein Fahrrad? Diese und andere Fragen beantworteten Birte Heimberg, Verkehrssicherheitsberaterin bei der Polizeiinspektion Cuxhaven, und der Kontaktbeamte Lüder Kath bei einer informativen Radtour durch Cuxhaven. „Sie dürfen uns löchern“, sagten sie gleich zu Beginn. „Und natürlich auch ihre Sorgen äußern.“
Doris Stamm war mit ihrem neuen E-Bike gekommen, denn der verkehrssichere Umgang mit dem Elektrofahrrad stand auch im Fokus. Und sie konnte von einem Ärgernis berichten, das ihr das Radfahren fast verleide. „Viele fahren auf der falschen Seite“, sagte sie. Und wie zum Beweis fuhren zwei „Linksfahrer“ in falscher Richtung an der Polizei vorbei und wurden gleich darauf von Lüder Kath aufmerksam gemacht, dass dies nicht erlaubt ist. Wie man es richtig macht, zeigten Jungen und Mädchen, die am gleichen Tag ihre Radprüfung ablegten.
Jedes Jahr gebe es zu viele Unfälle mit Radfahrern, so Birte Heimberg. Allein im letzten Jahr sei ein Radfahrer getötet sowie elf Radfahrer und 16 Pedelec-Fahrer schwer verletzt worden. Für sie ist die Radtour ein Schritt, diese Zahl zu verringern. „Wenn wir dadurch nur einen Unfall weniger haben, hat sich das ganze schon gelohnt.“
Auf der Radtour stellten sich die beiden nicht nur den Fragen der Teilnehmer, sondern gingen auch auf brenzlige Verkehrssituationen ein und zeigten, wie wichtig es ist den Blickwinkel jedes Verkehrsteilnehmers – ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger – einzunehmen und gegenseitige Rücksicht zu üben.
Die Radtour sei zudem gut für beide Seiten. Denn auch die Polizeibeamten selbst werden von den Teilnehmern auf neuralgische Punkte aufmerksam gemacht. „Und wir kommen mit den Teilnehmern in den Dialog und schaffen Vertrauen. Wenn sie uns kennen rufen sie uns auch eher an, wenn sie Rat und Hilfe brauchen.“ Birte Heimberg warb auch dafür verdächtige Situationen zu melden, unter 110 oder bei der örtlichen Polizei. Denn auch wenn man nur etwas Verdächtiges spüre, „ist es oft ein richtiges Gefühl“, sagt sie und plädiert dafür, „lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anzurufen“.
Deshalb gab es auf dem rund zehn Kilometer langen Rundkurs, der unter anderem zur Schillerstraße und zum Strand führte, auch einen Halt bei der Stadtsparkasse. Hier gab es dann nicht nur Tipps, wie man sein Rad richtig sichert und sich selbst, etwa mit reflektierenden Sachen, sichtbar macht, sondern auch Informationen rund um Enkeltrick, Schockanrufe und andere Betrugsmaschen.