Die afrikanische Savanne hielt in der Bördehalle Lamstedt lautstark Einzug        Foto: jt

LAMSTEDT jt ∙ „Meine lieben Krokodile, schwimmt bloß nicht zu weit den Fluss runter, da kommt das Meer“, animierte Bernhard Heitsch vom „Trommelapplaus Hamburg“ seine Trommler. 16 Schüler der Klasse 4 c der Grundschule Lamstedt wurden von den unterschiedlichen Trommelrhythmen verzaubert. Mit großen Augen und allen Sinnen – Händen, Ohren, Füßen und Fingern – ließen sie sich auf eine fantasievolle Reise ein.

Im Mittelpunkt des Geschehens stand das musikalische Erlebnisprojekt „Mitmachen, Spaß haben und Lernen“. In seinem Gepäck hatte Musikpädagoge Bernhard Heitsch Trommeln, Djemben von der afrikanischen Westküste. „Die habe ich extra von dort mitgebracht“, sagt er. Es ist eine einfellige Bechertrommel, deren Korpus aus einem ausgehöhl­ten Baumstamm besteht. Eine Bezeichnung, die sich aus ihrer typischen Kelchform ergibt. Das Instrument gehört seit Tausenden von Jahren zur afrikanischen Kultur. Gefertigt werden Djemben im Normalfall in Handarbeit.

„Endlich können wir wieder gemeinsam trommeln. Das gemeinsame Musizieren und Singen in der Coronazeit hat allen ganz besonders gefehlt. Spontanität, Freude und Gemeinschaftserlebnis lassen sich so mit Leichtigkeit erleben“, sagte Konrektorin Marita Hellwege.

Für die ganze Trommelwoche wurde ein Corona-konformer Zeitplan erstellt, der auch alle Elternteile mit einbezog. Sie brachten ihre Kinder auch am Nachmittag von allen Dörfern der Börde sehr gerne zum zweieinhalb Zeitstunden umfassenden Trommelvergnügen voller Rhythmus und Musik.

Trommeln bringt selbst die Bequemsten dazu, sich zu bewegen, denn beim Trommeln sind alle Extremitäten gefragt. Es ist ein Instrument, das man fühlen muss. Das Fell der Trommel ist eine ganz sensible Stelle. „Wichtig: Daumen weg vom Fell, dann könnt ihr richtig darauf dreschen“, erklärte Werner Heitsch. „Gespielt wird mit den Fingerballen.“

In der Geschichte von Bernhard Heitsch geht es um die kleine Trommel „Djembe“, die eine lange Reise mit einem Kanu, vorbei an vielen unterschiedlichen Tieren, bis hin nach Lamstedt unternimmt. Jedes bekam besondere Trommelwirbel oder auch leichtes Streichen über das Trommelfell. Denn es gab natürlich große und kleine Wesen, dicke und dünne Tiere sowie laute und leise.

Bei der Begegnung mit Biggi Kaiman brodelte das Wasser. Mit den Trommeln ließ sich der Wellensound wunderbar darstellen. Zuerst kamen die Riesenwellen, dann plötzlich eine Monsterwelle, und „Platsch“, ging’s auf Tauchstation. Endstation der Fantasie-Reise war Lamstedt. „Schade, dass wir wieder zu Hause sind“, sagten die Kinder einstimmig. „Aber es geht ja bald weiter.“