Der Vorstand der Döser Speeldeel mit den Regisseuren Volker Kästner (2.v.l.) und Philip Lüsebrink (2.v.r.) freut sich seinem Publikum ein besonderes Jubiläumstheaterstück präsentieren zu können   Foto: tw

CUXHAVEN tw ∙ 100 Jahre – und kein bisschen leise. Die „Döser Speeldeel“ feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen und das, wie es sich für ein Mitglied der Niederdeutschen Bühnenlandschaft gehört, mit einem Jubiläums-Theaterstück, das selbst eine kleine Zeitreise unternimmt. Zwar nicht ins Jahr 1924 aber „Mit Vullgas in de 80er“. Eine Nostalgie-Komödie, die bei allen komödiantischen Momenten auch immer wieder Momente zum Innehalten bietet und der Fragen nachgeht: War früher alles besser? Oder ist es doch die heutige Zeit?

„Mit den Erinnerungen zu spielen und augenzwinkernd die Frage in den Raum zu stellen, was fangen wir damit heute an“, so Gastregisseur Philip Lüsebrink, habe die Inszenierung so spannend gemacht.
Die 1. Vorsitzende Marlies Lampe freut sich mit Philip Lüsebrink einen Top-Regisseur gefunden zu haben, der trotz vieler Einsätze „Zeit für uns gehabt hat“. Unter anderem war Lüsebrink verantwortlich für die Inszenierung von „My Fair Lady op Platt“ zum 90-jährigen Jubiläum der Niederdeutschen Bühne Delmenhorst. Ein Stück, dass auch beim 1. Niederdeutschen Theaterfestival, das in Cuxhaven Premiere feierte und von der „Döser Speeldeel“ ausgerichtet wurde, gespielt wurde. Und da Lüsebrink auch Opernsänger ist, darf Musik in seinen Stücken nicht fehlen. Und sei es, wie bei der Nostalgie-Komödie „Mit Vullgas in des 80er“ im Hintergrund, und die die Zuschauer immer wieder auf eine Nostalgiereise entführt. Ebenso wie die Geschichte selbst. Im Mittelpunkt steht eine Zeitmaschine, die, „wie das Leben so spielt, jeder zu Hause stehen hat und die auf einmal funktioniert“, so Lüsebrink schmunzelnd.

Die Erfindung ihres Vaters bringt Sabine und Holger in ihre eigene Jugend zurück. Als plötzlich ihre Mutter in der Tür steht und die beiden sich kurzerhand als Verwandte aus der DDR ausgeben müssen, nimmt ein turbulentes Verwechslungsspiel seinen Lauf. Während sie bei dem Versuch zu vertuschen, dass sie aus der Zukunft kommen, von einem lustigen Fettnäpfchen ins nächste treten, stolpert Sabine auch noch über ihre große Liebe – und nimmt sie spontan mit zurück in die Zukunft. Ob das so eine gute Idee war? Denn wie zurechtkommen in einer Zeit, in der Punkte sammeln nicht heißt, sie in ein Rabattheft zu kleben. Oder einen plötzliche eine Frau ohne Beine (Alexa lässt grüßen) anspricht.
Die Festaufführung im Stadttheater Cuxhaven für das Abo L und geladene Gäste findet am Samstag, 21. Dezember, um 19 Uhr statt, die offizielle Premierenvorstellung am Donnerstag, 26. September, um 20 Uhr.

Spannend und lustig wird es auch beim zweiten Stück der Saison. Die Krimi-Komödie „Rosas Revolver“ spielt mit dem Gedanken was passiert, wenn ein sympathisch-trotteliger Einbrecher, der bei einer älteren Dame einbricht, die anscheinend schon mit dem Revolver auf ihn wartet, aber eigentlich was ganz anderes vorhat. Und so geht es auch in diesem Stück von einem Fettnäpfchen ins nächste. Dass die Nachbarin ihn für einen Engel hält, die Nichte aber so ihre Zweifel hat, macht die Sache nicht einfacher. Das Stück feiert am Donnerstag, 16. Januar 2025, um 19 Uhr Premiere.
Bereits am Samstag, 7. September, schauen um 20 Uhr die „Wellenbreker“ im Stadttheater Cuxhaven vorbei. Das Jugendtourneetheaterprojekt des Landschaftsverbands Stade ist dann mit seinem neuen Stück „Klunkers op Krüüzfohrt“ zu Gast.
Den Abschluss der Saison bildet am Gründonnerstag, 17. April, um 19.30 Uhr die „Weltliteratur op platt“. im Schloss Ritzebüttel. Unter dem Titel „B und B: Bestseller zu Blockbuster“ lesen Mitspieler der Döser Speeldeel bekannte Bücher, die Leinwandgeschichte geschrieben haben, auf Plattdeutsch.
Alle Termine und weitere Informationen unter www.döser-speeldeel.de.