Die Geehrten (vorne v.r.): Karsten Steffens, Rüdiger Baar, Juliane Schattauer, Marianne Nitsche, Matthias von Ahnen und Rüdiger von Thaden mit Bürgermeister Claus Johannßen sowie auf dem Podium die „Seepferdchen-Gruppe“     Foto: tw

OTTERNDORF tw ∙ Das Gemeinwesen gut zu gestalten und nach vorne zu bringen, gehe nur mit Ehrenamtlichen, betonte Bürgermeister Claus Johannßen am Mittwoch bei der Verleihung des Ehrenamtspreises der Stadt Otterndorf für die Jahre 2022 und 2023 in den Seelandhallen Achtern Diek. „Die Gemeinschaft und die Stadt leben vom Ehrenamt, und sie werden heute beispielhaft ausgezeichnet“, sagte er zu den noch zu Ehrenden.

Mit der Verleihung des Ehrenamtspreises würdigt die Stadt Otterndorf seit 2015 das herausragende Engagement von Menschen, die sich in besonders hohem Maße in den Bereichen soziales Leben, Kultur, Sport und Jugendförderung verdient gemacht haben. Vorgeschlagen werden sie von den Einwohnern und Vereinen der Stadt.

„Wer sich für Jugend und Kultur einsetzt, baut Brücken auch zwischen den Generationen“, sagte Laudator Meik Kramer, Kreisjugendfeuerwehrwart, über Preisträger Rüdiger Baar. Als langjähriger Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr habe er Generationen von Jugendlichen geprägt. 2016 hat Baar dann damit begonnen, ein Feuerwehrmuseum aus eigenen Mitteln aufzubauen, um die Historie der Feuerwehr nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. „Du bist nicht nur ein Held im Löschen von Bränden, sondern auch im Entzünden von Herzen“, befand Kramer.

Hochklassige Kultur hat Marianne Nitsche nach Otterndorf geholt, wie Laudator Claus Johannßen betonte. Sie hat nicht nur maßgeblich das Event „Stimmen Europas“ von 2004 bis 2016 organisiert, sondern auch die Reithallen-Konzerte mit dem Jungen Philharmonischen Orchester Niedersachsen (JPON) initiiert. Und damit, so Johannßen, „unvergessliche Momente des Kulturgenusses erschaffen“. Seit 2016 setzt sie sich mit einer Konzertreihe für den Verein zur Erhaltung der Gloger-Orgel ein. „Sternstundenkonzerte, für die sie immer hochklassige Musiker engagiert.“
Oft sind es auch Ehrenamtliche die still und leise im Hintergrund agieren und damit das Leben in einer Stadt am Laufen halten. So einer ist Karsten Steffens, wie Laudator Ole Dieckmann deutlich machte. Zuverlässig habe er als Fahrer für das DRK Menschen und Material von A nach B gebraucht. Auch für den DRK-Kindergarten war er unterwegs. Und Ole Dieckmann, der die Einrichtung leitet, hat immer begeistert, „wie lieb und charmant du mit den Kindern umgegangen bist“.

Seine Freizeit hat Matthias von Ahnen dem Schwimmen gewidmet, nicht dem eigenen, sondern immer für andere, wie Peter Johannßen, Leiter der Schwimmabteilung beim TSV Otterndorf, in seiner Laudatio deutlich machte. Dreimal die Woche stehe er am Beckenrand, trainiere Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sei an den Wochenenden oft für Wettkämpfe unterwegs, organisiere Wettkämpfe, bilde Kampfrichter aus und sei selbst als Schiedsrichter tätig, zählte er die vielfältigen Aufgaben von Ahnens auf.

Dem Wasser verschrieben haben sich auch die Brüder Norbert und Rüdiger von Thaden. Seit ihrer Jugend engagieren sie sich für den DLRG-Ortsverband und „sind mit Herzblut dabei“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Holthausen in ihrer Laudatio. Der Mittwoch sei der Tag, bei dem für die Brüder Woche für Woche das Schwimmen im Vordergrund stehe, indem sie Kindern das Schwimmen beibringen. Zudem bilden sie selbst Rettungsschwimmer und Bootsführer aus, organisieren das Kinderschwimmfest in der Soletherme und das Kinderfest am Grünstrand. „So wie man sich auf Ebbe und Flut verlassen kann, so verlässlich ist das Engagement der Brüder von Thaden.“

Seit Juliane Schattauer 2013 in den TSV Otterndorf eingetreten ist, ist sie dort nicht mehr wegzudenken, wie TSV-Geschäftsführer Maik Schwanemann in seiner Laudatio deutlich machte. Vor allem die Bereiche Trendsport, Leichtathletik und Rudern sind ihr Metier. „Aber eigentlich ist sie allgegenwärtig.“ Sei es als Übungsleiterin, beim Organisieren oder als Ideengeberin. Zudem sei sie Vorsitzende des Turnkreises Cuxhaven und Vorstandsmitglied im Kreissportbund. „Sie ist eine große Motivatorin, die ein hohes Maß an Anerkennung verdient hat.“

Mit der „Seepferdchen- Gruppe“ wurde zum ers­ten Mal eine Gruppe von Jugendlichen geehrt. Seit Jahren bringen die Jugend­trainer Emilie Benz, Katharina Brandenburger, Lea Fuhlhage, Hanna thom Suden, Kimberly Grother, Luisa von Ahnen, Luisa Niedzwicki, Lilith Thimm, Otto Landspersky, Hannes Stein, Janek Meyer, Sebastian Kuppe, Rieke Raydt und Marie Lemke „den Kindern mit Geduld das Schwimmen aber auch den sicheren Umgang mit dem Wasser bei“, so Laudatorin Julia Schiller, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Land Hadeln. Teamgeist und Zusammenhalt seien für sie gelebte Werte. „Und dabei vermitteln Sie den Kindern auch Selbstvertrauen und Sicherheit“.

Preisträgerin Julia Schattauer konnte am Ende nur jedem empfehlen selbst ehrenamtlich tätig zu werden. „Es belebt das eigene Leben und das der Anderen“.