Stellten die Studie vor: EWE Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler (l.) und Conoscope-Geschäftsführer Thomas Lehr Fotos: EWE
OLDENBURG tw ∙ Als Unternehmen, dass die gesamte Ems-Weser-Elbe-Region stärkt sieht sich die EWE AG. Eine Aussage, die jetzt eine vom Konzern in Auftrag gegebene Studie des Leipziger Institut Conoscope – die sich mit den regionalwirtschaftlichen Effekten beschäftigt – bestätige, wie am Montag bei einem digitalen Pressegespräch Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE, und Thomas Lehr, Geschäftsführer von Conoscope, deutlich machten. Insgesamt habe EWE mit seiner direkten Geschäftstätigkeit und der regionalen Wirtschaftsverflechtung zu einer Wertschöpfung von 3,2 Milliarden Euro beigetragen, 800 Millionen mehr als noch im Vergleichszeitraum 2019.
EWE setzt auf verstärkte Partnerschaften in der Region
„Wir haben EWE in den letzten Jahren auf einen klaren Kurs gebracht, der neben der Ausrichtung auf Klimaschutz und Glasfaserausbau auch eine stärkere regionale Fokussierung umfasst. Dabei setzen wir vermehrt auf Partnerschaften mit Handwerk, Dienstleistern und Industrie in der Region, um die vielversprechenden Zukunftspotentiale der Region zu erschließen“, so Dohler.
Er betonte zudem, dass EWE seine Rolle als regionaler Stabilitätsanker und Jobmotor im Vergleich zu 2019 ausbauen konnte. „Jede Stelle bei EWE ist regional mit 2,7 (2019: 2,1) weiteren verknüpft.“ Das heißt, dass über 20.000 Arbeitsplätze in Ems-Weser-Elbe im letzten Jahr auf die Geschäftstätigkeit von EWE zurückgingen. Zudem ziehe jeder bei EWE verdiente Euro weitere 1,70 Euro nach sich, insgesamt 980 Millionen Euro (2019: 900 Millionen Euro). Und insgesamt habe das Unternehmen rund 738 Millionen Euro (2019: 567 Millionen Euro) an Steuern und Abgaben zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte in Niedersachsen und in den Kommunen beigetragen. „Das entspricht rund 45 Prozent der Ausgaben des Landes Niedersachsen für Kitas“, so Dohler, der sich bestätigt sieht, „dass wir mit unseren Aktivitäten rund um die Versorgung der Menschen mit Energie und Telekommunikation Werte innerhalb und außerhalb unseres mehrheitlich kommunalen Unternehmens schaffen, die bis weit hinein in das tägliche Leben der Menschen reichen.“
Und das Unternehmen will nicht stehenbleiben. „Aktuell nehmen wir zusätzlichen Anlauf, um den Umbau des Energiesystems auf klimaneutrale, grüne Energieträger zügig voranzubringen. Das wird einerseits eine große finanzielle Kraftanstrengung, birgt aber gleichzeitig auch immense Wachstumschancen, die wir ergreifen wollen. Wir sehen in den kommenden zehn Jahren das Potenzial, bis zu 14 Milliarden Euro in diesen Umbau zu investieren. Das entspricht einer Verdoppelung unserer bisherigen Aufwendungen für Investitionen – mit den entsprechenden zusätzlichen positiven Effekten auf die regionale Wirtschaft im Nordwesten.“
Zudem wolle EWE die norddeutsche Wasserstoffwirtschaft mit aufbauen und in den Ausbau der Windenergie an Land investieren. Auch Elektromobilität, Speicherlösungen und eine Stärkung der Stromnetze stehen auf der Agenda.
Für Thomas Lehr ist vor allem eine Zahl bemerkenswert. „Die so genannte regionale Inzidenz von EWE in der Region Ems-Weser-Elbe ohne Berücksichtigung der Energieeinkäufe liegt bei 48 Prozent. Das bedeutet, dass jeder zweite ausgegebene Euro direkt in die Region fließt“, sagte er. Insgesamt eine Summe von knapp 1,7 Milliarden Euro.
Dohlers Fazit zum Schluss: „Der Norden hat das Potenzial zum energiewirtschaftlichen Kraftzentrum in einem klimaneutralen Deutschland zu werden – und dafür arbeiten wir im starken Schulterschluss mit vielen anderen Akteuren.“